Februar 99, Lawinenwinter im Engstligtal

Nach ergiebigen Schneefällen anfangs Februar 99 zerstört eine gewaltige Staublawine mehrere Alphütten im Achsetberg und verschüttet die alte Adelbodenstrasse. Wegen der andauernden Lawinengefahr müssen daraufhin in Frutigen rund 110 Personen aus einem Gefahrengebiet evakuiert werden. Wegen der Schliessung der Adelbodenstrasse wird Adelboden während Tagen von der Umwelt abgeschnitten und muss mittels einer Luftbrücke versorgt werden.

Feuerwehr und Zivilschutz stehen vom 9. - 14.02. und vom 18. - 27.02.99 im Dauereinsatz.

Ausgeführte Tätigkeiten der Feuerwehr:
Evakuationen, Absperrungen, Überwachungen, Sicherungsaufgaben, Koordination Armee-Einsätze, div. Hilfeleistungen zu Gunsten BFO, GFO, Armee, BLS, Zivile, BOHAG, Gde, Materialbeschaffung, 24 h Pikettdienst

  • Zum ersten Mal seit der Bildung des 1. Rettungszuges konnte sich dieser in einem Ernstfall bestätigen. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend und alle AdZS konnten problemlos in das Sicherungsdispositiv integriert werden.
  • Während der ganzen Dauer des Einsatzes war die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und des Zivilschutzes sehr hoch. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend, und die Gelegenheit wurde benutzt, einander besser kennenzulernen.
  • Das psychologische Vorbereiten der AdF für die Evakuierung (rules of engagement) hat sich sehr bewährt. Ebenso die Durchführung eines kurzen Debriefings nach erfolgtem Einsatz.
  • Die Medienbetreuung funktionierte sehr gut. Es wurde darauf geachtet, dass alle Medienvertreter durch WD Of betreut wurden.
  • Die FW Organisation "Feuerwehr 2000" hat sich sehr gut bewährt. Alle Kaderangehörigen haben ihre Aufgabe hervorragend erfüllt und konnten wertvolle Führungserfahrung sammeln.
  • Der Kdo Raum wurde für die Einsatzleitung "Front" reserviert und im Magazin ein kleiner Aufenthaltsraum eingerichtet. Das hatte zur Folge, dass zwei Fahrzeuge wegen Platzmangels nicht mehr im Magazin eingestellt werden konnten.
  • Im Materialbereich muss von Beginn weg ein Verantwortlicher bestimmt werden, der für die ganze Dauer des Einsatzes von anderen Aufgaben entlastet wird.
  • Der Einsatz von AdF resp. AdZS zum Durchsetzen einer Strassensperre muss mit schweren Mitteln unterstützt werden. Viele Automobilisten lassen sich leider von Fahrverboten nicht mehr abhalten. Sperren müssen deshalb z.B. mit quergestellten Fahrzeugen verstärkt oder vermehrt durch die KAPO überwacht werden.

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